Es war ein verhangener Morgen im frühen November, als Kommissar Sven Haller durch die stillen Straßen Münsters fuhr. Nebelschwaden tanzten über den feuchten Asphalt, während die Dämmerung blass und resigniert ihren Weg ins Tageslicht suchte. Haller fühlte die Kälte an seinen Fingerspitzen, selbst durch das Lenkrad seines alten, zuverlässigen BMW. Er war schon seit Stunden unterwegs, als er endlich den vertrauten Klang seines Handys hörte, das aus der Halterung neben dem Radio vibrierte. Es war Raaben. Natürlich war es Raaben. "Wo steckst du?", fragte Raabens ungeduldige Stimme auf der anderen Seite der Leitung. "Bin gleich da", antwortete Haller, der das Martinshorn schon auf kurzer Strecke eingeschaltet hatte, um durch das träge morgendliche Verkehrschaos zu kommen. "Was genau haben wir?" "Leiche am Aasee. Spaziergänger haben sie im Nebel gefunden. Wir müssen uns das ansehen."