Das Werk Edlef Köppens ist eindeutig und klar ein Anti-Kriegsbuch und schon darum ein sympathisches Werk. Es zeigt an seinem Helden die Entwicklung eines Studenten, der als Kriegsfreiwilliger mit einem Feldartillerie-Regiment begeistert an die Front geht, und dem sich im Grauen des Menschenmordens der bunte Strauß der kriegsbegeisterten Phrasen langsam und sicher entblättert. Aus dem Helden wird ein Kriegsgegner, und daran ändern auch die im üblichen Beförderungsgang erworbenen silbernen Achselstücke des Leutnants nichts. Eine Arbeit, Anklage und Bekenntnis zugleich, frei von literarischen Konzessionen an den landläufigen Publikumsgeschmack. Die Sprache ist klar und rhythmisch gegliedert; von eindringlicher Wucht, die holzschnittartig mit krassen Gegensätzen arbeitet. Ein packender Film läuft ab, mit Großaufnahmen und Überblendungen; auch die Montage fehlt nicht. Originaldokumente aus dem Krieg, wie Heeresberichte, Geheimbefehle und militärische Anweisungen, ausführliche Zitate aus den Schlächterhymnen der Kriegsberichterstatter und die albernen Texte der Kriegsinserate sind so in die Erzählung eingebaut, daß sie ihren Widersinn durch den Gang der Handlung selbst aussagen müssen. Aus der Lektüre dieses Buches kann sich folgerichtig nur die eine Forderung ergeben: Nie wieder Krieg!
|