„Montrose“ entführt den legendären Privatdetektiv Asbjörn Krag in eine abgelegene norwegische Grenzstadt, wo unter mysteriösen Umständen der wohlhabende Abbé Montrose verschwindet. Ein spektakulärer Einbruch in seiner Abtei, verwüstete Räume und die zerbrochene venezianische Vitrine seines wertvollen Schmucks bilden den rätselhaften Auftakt – Fußspuren im Garten deuten auf mehrere Eindringlinge hin, doch kein Motiv wird sofort deutlich. Während Krag akribisch den Spuren folgt, entfaltet sich hinter der verschwiegenen Fassade der Kleinstadt eine Welt voll geheimer alter Feindschaften und verborgener Leidenschaften. Die Atmosphäre wirkt fast greifbar: neblige Gartenschluchten, die Kirche im Dämmerlicht und das leise Knarzen alter Möbel – Elvestad fängt den nordischen Charme ebenso präzise ein wie das subtile Gefühl von Bedrohung. Schritt für Schritt webt er ein Netz aus Hinweisen und Andeutungen, in dem nichts ist, wie es scheint. Der Roman lebt vom raffinierten psychologischen Spiel zwischen Opfer, Ermittler und den Angehörigen des Verschwundenen. Krags analytische Klarheit trifft auf emotionale Abgründe – ein Spiel aus Täuschung, Illusion und Loyalität. Mit seinem ruhigen, aber fesselnden Stil bildet „Montrose“ ein klassisches Beispiel skandinavischer Kriminalliteratur: intelligent konstruiert, atmosphärisch dicht und bis zur letzten Seite überraschend. Fans subtiler, psychologisch geprägter Detektivgeschichten kommen hier voll auf ihre Kosten. Ein weiterer Fall für den ungewöhnlichen norwegischen Detektiv Asbjörn Krag. Spannende und kurzweilige Unterhaltung für alle Freunde von Retrokrimis. Mysteriöse Kriminalfälle in einer Zeit ohne Smartphones und Internet.
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