Sven Elvestads Krimi "Der Mann im Mond" entführt in die frühe Morgendämmerung eines entlegenen norwegischen Fischerdorfes, in dem sich ein rätselhafter Fall abspielt. Der scharfsinnige Detektiv Asbjörn Krag und sein Begleiter, ein Telegrapheningenieur, machen sich auf den Weg zu einem mysteriösen Einsiedler, der hoch oben auf dem sogenannten „Mondfelsen“ lebt und von den Dorfbewohnern als unheimlicher „Mann im Monde“ gefürchtet wird. Bereits die Atmosphäre fesselt: kalter Nebel, das Knacken von Eisschollen und das gelegentliche Zischen eines fernen Lichtes auf dem Fels – alles wirkt suggestiv und fast surreal. Krag bewegt sich in einer Landschaft, in der Naturgewalt, Aberglaube und Wissenschaft auf ungewöhnliche Weise kollidieren. Der Bau der einsamen Hütte, der rauchende Schornstein und das ferne Flackern aus dem Felsen nähren Fragen nach Identität, Isolation und potentieller Bedrohung. Elvestad schichtet die Spannung schrittweise auf. Statt actionreicher Jagd setzt der Roman auf psychologische Tiefe, beklemmende Stimmung und die Macht ungesagter Ängste. "Der Mann im Mond" ist weniger unmittelbarer Krimi als intensives Stimmungsstück: ein stiller, aber intensiver Pakt zwischen Mensch und Wildnis. Er lässt den Leser spüren, wie dünn das Band zwischen rationaler Untersuchung und ehrfürchtigem Schaudern sein kann – ein früher, atmosphärisch dichter Beitrag der skandinavischen Kriminalliteratur. Ein weiterer Fall für den norwegischen Detektiv Asbjörn Krag. Spannende und kurzweilige Unterhaltung für alle Freunde von Retrokrimis. Mysteriöse Kriminalfälle in einer Zeit ohne Smartphones und Internet.
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